In der Pressemitteilung vom Freitagvormittag erklärte die ESL FACEIT Group das Ende der nationalen Meisterschaften, wie wir sie bis dato kannten. Auch die älteste Counter-Strike-Liga der Welt, die ESL Meisterschaft, schließt damit Ende 2023 ihre Tore. Aber bereits auf die noch laufende Saison scheint das künftige Ende Auswirkungen zu haben, denn das Preisgeld wurde deutlich gekürzt.

Anders als noch zu Saisonbeginn gibt es in der Herbstsaison 2023 nur noch 30.000 Euro zu gewinnen. Ursprünglich sollten es insgesamt 50.000 Euro sein, die den Teams nach Abschluss der Saison ausgezahlt werden sollen, nun wurde der Preispool um 20.000 Euro gesenkt. Neben einem Platz in der 19. Saison der ESL Pro League Conference kann der Sieger somit nur noch 5.700 Euro gewinnen. Der zweite Platz bekommt 3.500€, der Dritte 2.500€ und der Vierte 1.500€. Dazu kommt jeweils eine Saisonprämie von 1000 Euro, die auch die Plätze 5-12 erhalten. Zuvor hätte der Sieger der Meisterschaft zumindest 7.600 Euro erhalten.

Auch die zusätzliche Prämie pro Sieg wurde deutlich gekürzt. Statt Teams für jeden Sieg während der regulären Saison 200 Euro auszuzahlen zählen diesmal nur die Siege während der ersten zwei Spiele der regulären Saison. Durch diese Siegprämie konnte die BIG Academy in der vorangegangenen Saison noch zusätzliche 2.400 Euro erspielen und damit über 10.000 Euro Preisgeld erspielen. Selbst mit maximale Prämie sind damit nur noch 7.500 Euro für den nächsten deutschen Meister möglich.

Eine Kommunikation nach außen über diese Änderungen erfolgte bislang weder vom Veranstalter Freaks 4U Gaming noch von Coverage-Partner 99Damage, nur die Teams wurden vorab in einem Meeting informiert.

Abseits des nun nachträglich gekürzten Preisgelds hat die ESL Meisterschaft auch schon zuvor massive Einsparungen vorgenommen im Vergleich zur Vorsaison. So ist beispielsweise das ANATY Productions-Team diese Saison gar nicht involviert in die Broadcasts, wodurch auch schicke Details wie die Playercams aus der Frühlingssaison 2023 fehlen. In einigen Workshops mit den Teams vor Saisonbeginn wurde eine Produktion durch ANATY allerdings noch versprochen. Stattdessen war im Broadcast für die ersten zwei Spieltage nicht mal die Spielerbilder zu sehen, sondern nur schwarze Silhouetten. Statt auf Ingame-Observing von ANATY zu setzen kümmerte sich zuletzt Co-Kommentator Timo "Horstor" Prestin noch nebenbei darum rechtzeitig die Ingame-Perspektive zu wechseln.

Ihr wollt unsere Arbeit bei 1HP unterstützen und uns ermöglichen, weiterhin über die gesamte deutschsprachige Counter-Strike-Szene unabhängig zu berichten? Über unsere Patreon-Seite könnt ihr uns eine kleine oder große Unterstützung jeden Monat zukommen lassen. Unterstützer bekommen unter anderem einen monatlichen Newsletter sowie weitere interessante Einblicke in unsere Arbeit. Genaueres dazu, sowie eine Liste der aktuellen Unterstützer findet ihr hier.