Der große nächste Schritt: V4 Multigaming plante ein Vollzeitteam in Counter-Strike. Doch kurz vor Vertragsbeginn ließ man die Spieler fallen.
Seit Montagabend kursieren schwere Anschuldigungen gegen die Esport-Organisation V4 Multigaming auf Twitter. Dabei reden die betroffenen Spieler und Teams davon von der Organisation bei Vertragsverhandlungen betrogen worden zu sein.
V4 Multigaming plant ex-PENTA Sports als Vollzeitteam
Der Organisation V4 Multigaming wird vom ehemaligen PENTA Sports-Roster rund um Lukas “FreeZe” Hegmann und Coach Enrico “slunixx” Spera Betrug vorgeworfen. Laut den vorliegenden Informationen hatte sich V4 dazu entschieden ein Vollzeitteam unter Vertrag zu nehmen und dem Team ein entsprechendes Angebot vorgelegt.
Die Spieler klärten den Gründer und CEO von V4 Multigaming auch darüber auf, dass einige der Spieler ihren Job kündigen werden oder nicht weiter nach einer Ausbildung suchen werden, wenn sie anfangen Vollzeit für V4 Multigaming zu spielen.
Nach mehrmaliger Absicherung, dass die Organisation das Gehalt zuverlässig zahlen wird und nachdem die Verträge auf die Anforderungen der Spieler zugeschnitten worden waren, wurden diese von den Spielern unterschrieben und dem CEO Jakob Winter übergeben.
Um den neuen Vollzeitjob ab dem 1. August antreten zu können wurden daraufhin auch die Ausbildungssuchen abgebrochen, ein Spieler kündigte sogar seinen eigentlichen Job. Aufgrund der vertraglich festgelegten Kündigungsfrist musste der Spieler seinen Job bereits kündigen, um pünktlich zum 1. August anzufangen Vollzeit Counter-Strike zu spielen.
Sponsor springt ab – Die ersten Probleme
Kurz bevor alles dann zum 1. August richtig losgehen sollte bekam das ehemalige PENTA Sports-Roster dann die Mitteilung, dass ein Sponsor insolvent gegangen sein soll. Demnach sei ein Sponsor weggefallen und man müsse nochmal über die Gehälter reden.
Dennoch wurde dem Team versichert, dass man weiterhin an dem Vollzeitteam festhalten will, da dafür noch genügend Ressourcen zur Verfügung stehen, da andere Quellen die nötigen Mittel zur Verfügung stellen wollen.
Die Eskalation: Organisation will profitabel sein
Am Montag, dem 26. Juli soll es dann zur Eskalation in den Verhandlungen gekommen sein. So soll der CEO und Gründer von V4 Jakob Winter um 14 Uhr dem neuen Vollzeitteam noch grünes Licht gegeben und angekündigt haben die Verträge im Laufe des Tages zu unterschreiben und den Spieler zurückzuschicken.
Lediglich eine halbe Stunde später soll dann die Nachricht gekommen sein, dass man es sich anders überlegt hat. Da man als Organisation profitabel sein will und Jakob Winter als CEO von V4 zu viele Kopfschmerzen wegen der ganzen Sache habe, lässt man das neue Vollzeitteam, sowie das geplante Valorant-Team, wieder fallen.
Keine Ausbildung, kein Job, kein Vollzeitteam
Während einige Spieler nun bereits ihren Job gekündigt haben oder keine Ausbildung gesucht haben stehen nun alle fünf Spieler mit leeren Händen da. Sie hatten der Organisation ihr Vertrauen geschenkt und von ihrer Warte aus alles getan, um am 1. August ihren neuen Job als Vollzeitteam bei V4 Multigaming anzutreten.
Doch da die Verträge vom CEO der Organisation nie unterschrieben wurden kam es nie zum Vollzeitjob bei V4 Multigaming. Das Team konnte einfach fallen gelassen werden und das Vertrauen der Spieler in ihren neuen Arbeitgeber ausgenutzt werden.
6500€ Schaden: Das geplante Valorant-Team
Neben dem neuen Vollzeitteam in Counter-Strike hatte V4 Multigaming auch ein neues Valorant-Team in Planung. Dem Team hatte man 450€ im Monat versprochen sowie ein Bootcamp, in dem Medienarbeit und erste Spielpraxis erledigt werden sollte. Auch das Valorant-Team musste lange auf die Verträge warten und wurde bei einigen vereinbarten Terminen wie das Counter-Strike-Team ohne Entschuldigung versetzt.
Dennoch kamen die Verträge dann an und das gesamte Team freute sich künftig für V4 Multigaming in die Tasten zu hausen. Doch der erste Dämpfer ließ nicht lange auf sich warten als plötzlich das in Aussicht gestellte Bootcamp nicht mehr sicher war, da ein Sponsor abgesprungen sei.
Die Absage, dass sie als neues Valorant-Team der Organisation fallen gelassen werden, sollte dann erst am Donnerstag, dem 29. Juli überbracht werden. Das bereits entlassene Counter-Strike-Team übernahm dann den Schritt und klärte die Valorant-Spieler direkt über den Betrug auf.
Anders als die Counter-Strike-Spieler kündigten die Valorant-Spieler zwar keinen Job, da es sich nur um ein Teilzeitteam handeln sollte. Dennoch entstanden hohe Schäden bei den Spielern, die sich bereits darum gekümmert hatten Nebeneinkünfte anzumelden und mit den jeweiligen Personalabteilungen ihrer Firma zu reden. Insgesamt soll durch den Betrug laut Niklas aka. “NKLSGOD” ein Schaden von insgesamt 6500 Euro entstanden sein, davon 4500 Euro Gehaltseinbußen und 2000 Euro für den geplanten Urlaub, in dem das Bootcamp stattfinden sollte.
Die Reaktion von V4 Multigaming
Bislang hat sich V4 Multigaming nicht zu den Vorwürfen geäußert. Unsere Anfrage nach einem Statement zu der Situation blieb bislang unbeantwortet.
Das bisherige Counter-Strike-Team von V4 Multigaming, das in der zweiten 99Liga Division spielt, hat inzwischen auf den Twitterprofilen sämtliche Verbindungen zu V4 gekappt. Zu der Situation äußern möchte sich das Team allerdings erst am Mittwoch.
Über weitere Entwicklungen zu den Vorwürfen gegen V4 Multigaming werden wir euch auf dem laufenden halten.
Reaktionen aus dem Netz:
Anmerkung: Auf Bitte von V4 Multigaming wurden die Namen der Sponsoren aus dem Artikel entfernt.
Grafik: V4 Multigaming