Die ESL Swiss National Championship wird eingestellt. Im Jahr 2023 wird es in der Schweiz keine nationale Meisterschaft der ESL mehr geben.
Korrektur vom 1.01.2023 23:33 Uhr:
Laut der Pressestelle der ESL wurde Babos Gaming und Lausanne-Sport Esports ein Platz in der ersten Division der ESL Meisterschaft angeboten. Allerdings hat sich das Babos Gaming-Roster bereits aufgelöst und Lausanne-Sport Esports hat sich dazu entschieden in der französischen Meisterschaft der ESL anzutreten.
Alle anderen Schweizer Teams können sich in der ESLM oder Championnat National anmelden oder auch den Pre-Season-Cup der ESL Meisterschaft spielen und darüber bis in die dritte Division aufsteigen.
Ursprünglicher Artikel vom 28.01.2023:
Am Freitagnachmittag hat die ESL über ihren Schweizer Twitteraccount das Ende der "ESL Swiss National Championship" bekannt gegeben. Nach vier Jahren und insgesamt acht Seasons stellt man somit den nationalen Wettbewerb in der Schweiz ein. Ein genauer Grund für das Ende wird nicht genannt.
Die Schweizer Spieler und Teams dürfen sich künftig entscheiden, ob sie in der deutschen oder französischen Meisterschaft spielen möchten. Spezielle Einladungen in die erste Liga der anderen nationalen Meisterschaften haben die Schweizer allerdings nicht bekommen. Wer also künftig wieder in den nationalen ESL-Ligen antreten möchte, muss sich entweder durch die Starter-Division der ESLM bis ganz nach oben kämpfen oder aber in Frankreich an den Qualifiern teilnehmen. Beide Wege werden für die Teams aus der Schweiz aber sehr schwer und mühsam.
Der in der Szene bekannter Caster Christian alias Chrigi erklärt gegenüber 1HP, dass dieser Schritt der ESL ein "sehr tiefer Schlag ins Gesicht für die ganze Schweizer Szene" ist. Chrigi erklärt zusätzlich, dass in Zukunft Teams sich entscheiden müssen in welchem Land sie teilnehmen wollen, von Null wieder anzufangen nehme aber vielen Teams die Motivation. Man hoffe nun, dass zum Beispiel die deutsche Meisterschaft den Schweizer Teams entgegenkommt und Willkommen heißt, ohne dass man von Null starten muss. Wahrscheinlich sei es laut dem Caster, dass viele Teams nun ESEA spielen werden statt in den nationalen Ligen anzutreten.
Ein großes Problem, das durch das Ende der Schweizer Meisterschaft entsteht, ist der Wegfall der direkten Einladungen zu internationalen Events. Teams und Spieler aus der Schweiz haben es nun laut Chrigi noch schwieriger, sich auf den großen Bühnen der Welt zu beweisen oder den Sprung nach oben zu schaffen. Auch für das restliche Ökosystem in der Schweiz stellt das Ende der ESL Swiss NC ein Problem dar, beispielsweise für Caster, die bislang die Liga kommentiert haben und für die das ebenfalls die Möglichkeit war zu wachsen und sich zu präsentieren.
Kleine Spielerbasis, wenige Zuschauer
Die nationale Meisterschaft in der Schweiz hatte in den vergangenen Jahren stets damit zu kämpfen, dass nur wenige Teams überhaupt an der Liga teilnehmen wollten. So nahmen beispielsweise an den Open Qualifiern zur achten Saison der ESL Swiss nur 15 Teams teil. Grund dafür ist, dass es schlichtweg nicht so viele Counter-Strike-Spieler in der Schweiz gibt. Das Finale der letzten Saison der ESL Swiss NC zwischen Babos Gaming und Lausanne-Sport Esport hatte zu Spitzenzeiten etwa 900 bis 1000 Zuschauer. Gleichzeitig gab es teilweise zwei andere Schweizer Ligen mit der Swisscom Hero League und der Swiss Esports League, die ähnliche Produkte für den kleinen Schweizer CS-Markt anboten.
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