Was im echten Leben der Mercedes ist, sind in Counter-Strike: Global Offensive die Waffen-Skins. Mit potentiellen Kosten in Höhe mehrerer tausend Euro sind die bunten Lackierungen das Statussymbol schlechthin. Lohnt sich eine Investitionen in Skins?
Counter Strike gehört mit seiner 20-jährigen Geschichte und Millionen von Spielern, darunter zeitgleich über 1,3 Mio. auf Steam (April 2020) zu den erfolgreichsten Spielen aller Zeiten. Seit ihrer Einführung erfreuen sich Skins großer Beliebtheit und erzielen für Außenstehende teils unglaubliche Preise. Allein im Steam Markt erzielen Messer und Sticker Preise von über 1.500 €, auf externen Seiten gibt es Skins wie die AWP Dragon Lore oder M4A4 Howl erst ab mehreren tausend Euro. Wer gibt solche Summen für virtuelle Gegenstände aus? – Neben Sammlern u.a. auch Leute die versuchen damit Geld zu machen.
Im Folgenden Beitrag zeigen wir euch wie ihr in Counter Strike mit Skins bares Geld verdienen könnt. Die Betonung liegt auf könnt, denn das Risiko dabei ist hoch!
Was sind Skins?
Skins sind In-Game Items für Waffen, Charaktermodelle und andere Gegenstände die rein optischen Charakter haben. Dass heißt Spieler erhalten durch sie im Spiel selbst keinen Vorteil. Lediglich manche Charakterskins können situationsbedingt Vorteile geben, da ihre Sichtbarkeit vor bestimmten Hintergründen teilweise deutlich schlechter ist. Valve versuchte bereits mehrfach die Sichtbarkeit zu patchen um unfaire Vorteile durch Charakterskins zu vermeiden.
Wie und Wo bekommt man Skins?
Skins erhaltet ihr auf verschiedenen Wegen. Einerseits könnt ihr Skins spielen bekommen. Dabei ist es egal ob ihr Matchmaking, Deathmatch oder auf einem Community Server spielt. Mit ein wenig Glück bekommt man am Ende einer Runde einen Skin. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einem “Drop”.
Andererseits habt ihr die Chance Kisten gedroppt zu bekommen. Diese könnt ihr wiederum mit Schlüsseln öffnen, die ihr für 2,20 Euro im In-Game-Store kaufen müsst. Häufig erhält man jedoch nur günstige Skins. Der Erwartungswert ist stark negativ und es gibt seit Jahren immer wieder Debatten ob es sich beim Kistenöffnen um Glücksspiel handelt und ob man es sanktionieren sollte. Frankreich betitelte bereits die Kisten als Glücksspiel, wodurch Valve es französischen Spielern ermöglichen musste den Inhalt einer Kiste bereits vorab zu kennen. Nutzer können allerdings nur den Inhalt einer Kiste erfahren und können keine andere Kiste aufmachen bis die Aktuelle bezahlt und geöffnet ist.
Eine Besonderheit stellen Waffen dar, die ihr aus Souvenir Packages oder Geschenken ziehen könnt. Souvenir Pakete werden bei großen CS:GO Turnieren (Majors) zufällig an eine kleine Zahl glücklicher Zuschauer verschenkt. Man bekommt sie also einfach durchs Zuschauen. Dafür müsst ihr den Stream im Spiel verfolgen oder den Steamaccount mit Twitch verknüpfen. Zuletzt mussten sich Zuschauer einen Zuschauerpass für knapp fünf Euro kaufen und Herausforderungen absolvieren um solche Pakete zu bekommen.
Die letzte Möglichkeit ist, Skins auf dem Communitymarkt von Steam oder auf externen Seiten direkt in der gewünschten Kondition kaufen. Dabei sei gesagt, Preise vergleichen kann sich lohnen – nicht immer ist der Community Markt der günstigste Anbieter.
Alternativ zum Markt kann auch unter Umgehung der üblichen „Skinmärkte“ direkt mit Spielern gehandelt und getauscht werden. Dabei setzen Händler gerne auf bekannte Foren um sich entsprechende Geschäfte abzuwickeln. Es gibt hierfür sogar einen eigenen Subreddit.
Wie sinnvoll ist ein Investment?
Geld in Skins zu stecken macht nur Sinn, wenn ihr es übrighabt und auch einen Totalverlust verschmerzen könntet. Diese Art des „Investments“ sollte in keinem Fall der Einzige oder ein Hauptbestandteil der eigenen Finanzen sein.
Chancen:
Skins können ihren Wert um ein Vielfaches steigern und im Blick auf niedrige Einstiegspreise, die billigsten gibt es bereits ab wenigen Cents, lukrative Gewinne erzielen.
Hohe Wertsteigerungen haben neben seltenen oder „älteren Skins“ auch Aufkleber von Turnieren. Hat man bspw. Den LGB eSports Sticker Kurz nach Ende des Kattowitz Majors für unter 30 Cent gekauft, würde man am 11.02.2021 bei einem Preis von 37,- € einen Gewinn von über 10.000%, machen können, bei Abzug der Verkaufsgebühren.
Risiken:
Skins können wertlos werden! Fällt das Interesse an einem Item merklich ab, weil bspw. Neue Gegenstände ins Spiel kommen verliert dieser an Wert. Noch gravierender ist das der Fall, wenn ein Spiel „stirbt“ d.h. wenn die Spieler das Interesse verlieren und es irgendwann nur noch Wenige oder gar keine Spieler mehr gibt. Ein Beispiel dafür ist H1Z1 Battle Royal. Auch in diesem Battle-Royal Shooter konnte man Kisten öffnen und „wertvolle“ Skins ergattern. Mit dem Wegfall der Playerbase verloren auch die In-Game Items massiv an Wert. Im Community Market erzielen sie heute nur noch Preise von 3ct. (Der niedrigst-mögliche Preis überhaupt!)
Gewinn habt ihr erst gemacht, wenn der Skin wirklich verkauft wurde. D.h. wenn ihr den Gewinn, der zuvor nur auf dem „Papier“ stand, tatsächlich realisiert habt und das Geld auf eurem Konto ist.
Die Preise für In-Game Items sind in der Regel sehr volatil, das heißt sie schwanken sehr stark. Schwankungen von über 20 % Prozent an nur einem Tag sind keine Seltenheit. Wobei dieser Wert zusammenhängt mit dem Wert des Skins. Als Daumenregel kann gelten: Je höher der Preis, desto geringer die Volatilität.
Zuletzt solltet ihr euch stets bewusst sein, dass Skins nicht sehr liquide sind. Das heißt Es kann dauern, bis ein Gegenstand verkauft wurde und ihr das Geld dafür erhaltet. Dabei sei gesagt, dass meist gilt: Je teurer der Skin desto illiquider ist er. Da die Nachfrage in hohen Preisklassen geringer ist, wenn ihr nicht gerade ein unschlagbares Angebot macht.
Strategien des Investments
„Buy low, Sell high“ – So lautet das Mantra nicht nur an den Aktienmärkten. Auch die Skinmärkte reagieren auf verschiedene Umwelteinflüsse. Valve fügt in regelmäßigen Abständen neue Skins in das Spiel ein. Deren Wert ist zu Beginn noch sehr hoch, da es entsprechend wenige von Ihnen gibt. Doch der Preis für neue Skins sinkt meist recht rasch. Nach längeren Phasen, oft handelt es sich dabei um mehrere Jahre, beginnen die Preise mancher Skins wieder zu steigen. Diese Preisanstiege sind zum Teil auf eine Verknappung des Angebots zurückzuführen. Skins werden nämlich dem Markt entzogen, wenn Accounts gelöscht werden. So wurden 2018 Skins im Wert von über 2 Millionen US-Dollar gelöscht, als man die Tradebots von OP-Skins löschte. Eine weitere Verknappung bewirkt das Anti-Cheat System. Das Inventar von VAC gebannten Spielern wird gesperrt, sie können somit die Skins im Inventar ebenfalls nicht mehr handeln.
Eine in der Vergangenheit erfolgreiche Strategie war es Sticker, die kurz nach Major Turnieren reduziert angeboten wurden aufzukaufen und zu halten. Sticker können auch „manuell“, durch unmittelbaren Eingriff des Spielers aus dem Kreislauf entfernt werden. Dafür muss man die Aufkleber einfach im Spiel benutzen und auf einen Gegenstand kleben. Sticker stellen dann keinen handelbaren Gegenstand mehr dar, da sie an die Waffe gebunden sind.
Wer sich nicht sicher ist, ob er alte Stickerkapseln öffnen oder verkaufen soll muss nur einen Blick auf die Wahrscheinlichkeiten werfen. Die Wahrscheinlichkeit das große Geld mit einem seltenen Sticker zu machen ist gering, das liegt in der Natur des Glücksspiel. Wer sicher Geld verdienen möchte verkauft alte Kapseln direkt.
Cash Out – So macht man aus Skins „Echtes Geld“
Skins werden üblicherweise auf dem Steam Community Markt verkauft. Für diese Verkäufe erhaltet ihr im Gegenzug lediglich Steam-Guthaben. Das Guthaben könnt ihr euch nicht auszahlen lassen!
Wenn ihr also bares Geld verdienen wollt, müsst ihr eure Skins über eine externe Seite wie beispielsweise Skinbaron oder Skinwallet veräußern. Sehr teure Skins werden teilweise sogar über Ebay verkauft. Dabei solltet ihr immer auf die Seriosität der Seiten achten. Betrugsversuche sind keine Seltenheit.
Fazit
Abschließend bleibt zu sagen, dass es sich beim Handel oder der „Geldanlage“ in Skins, Sticker etc. nicht um eine Investition, sondern eher um eine hochriskante Spekulation handelt. Die Märkte sind kaum reguliert, Handel zwischen den Nutzern nicht adäquat gesichert und Steam hat jederzeit das Recht den Stecker zu ziehen, wie man am Vorgehen gegen Opskins gesehen hat.
Meine persönliche Meinung: Lasst die Finger davon, wenn ihr einen Totalverlust des eingesetzten Geldes nicht problemlos in Kauf nehmen könnt.