Karls Kommentarspalte - Die unqualifizierte DECS Kolumne über die Aussicht auf ein offline Finale in der Demolition League.
Das neue Jahr ist jetzt schon einen Monat alt und die Aussichten für 2023 waren in DECS eher wolkig als heiter. Die Ende 2022 angekündigten Kürzungen bei 99Damage im Bereich Broadcasts haben mittlerweile viele verkraftet und nun dauert es mutmaßlich nur noch wenige Tage bis zum Artikel „Erneuter Negativrekord hinsichtlich teilnehmender Teams in der ESLM“. Das macht doch Mut.
Im Januar ist einiges passiert. Nachdem im Dezember bereits das Reveal-Märchen in einem packenden Spiel gegen die Partydaddler vorläufig kulminierte, sind im Januar auch noch teamKR und Team DeftFox in die Division 1 nachgerückt. Einzig und allein die zukünftige Organisation des ehemaligen Morekats-Rosters rund um Marcel "edox" Paul scheint noch ungewiss. Aber auch das soll nicht Gegenstand dieser Kolumne sein.
Es ist nämlich etwas passiert, das bei den Entwicklungen der letzten Jahre entweder als total anachronistisch wirkt oder sich einreiht in die Suche nach Besonderem und Superlativen mit denen diverse Konkurrenten versuchen der ESL Meisterschaft nach und nach den Rang abzulaufen.
Die Demolition League hat über Twitter einfach mal in den Raum geschmissen, ob es denn ein Interesse an einem Offline Finale für die im Juni startenden vierten Auflage der Turnierreihe gäbe. In der auf Twitter gestarteten Umfrage finden das zumindest 86 Prozent aller Abstimmenden total super und auch die Ausformulierung der Antwortmöglichkeiten „Yes“, „Auf jeden“ und „Ne kein Bock zu reisen“ lässt mindestens mal erahnen, dass man sich in dieser Frage zumindest schon einmal selbstbewusst zeigen will und vielleicht sogar schon etwas im Köcher hat.
Warum mich dieser Tweet so sehr beschäftigt?
Klar, ich bin und war als Caster irgendwie seit der ersten Season in diesem Format zumindest am Rande immer beteiligt und habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich ein Riesenfan von der durch JFCbam administrierten Liga bin. Wieso schreibe ich dann nicht einfach einen effekthaschenden News-Artikel dazu? Die Antwort darauf ist gleichermaßen simpel wie beschämend. Die letzten Jahre in DECS haben mich misstrauisch gemacht. Und diese Aussicht auf ein offline Finale reiht sich eben nicht in eine Geschichte ein, in der „Expansion“ zum Grundwortschatz der letzten Jahre gehörte, wenn man sich Projekte in DECS angeschaut hat.
Nebst diesem vagen Misstrauen weckte diese Nachricht aber die vorsichtige Hoffnung, dass – sollte es denn final wirklich dazu kommen, dass sich ein kleinerer Player ein so großes Projekt vornimmt – wir alle davon profitieren können. Die ESLM-Finals in Hannover und die ALIVE LAN in Hamburg haben im vergangenen Jahr bereits gezeigt welch enormes Potential offline Veranstaltungen haben.
Bis aber eine Entscheidung gefallen ist, ob das nächste Demolition League Finale offline stattfindet oder nicht versuche ich dem polemischen Karl in mir einen Riegel vorzuschieben und Fragen wie „Und was passiert eigentlich, wenn es einem sportlichen Finalteam zu aufwendig oder zu teuer erscheint anzureisen?“ einfach wegzuschieben.
Bis zum nächsten mal, wenn ich es erneut wage gegen DECS zu peaken,
Euer Karl.
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